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Spielkreis

Am 10.02.1988 wurde im Evangelischen Gemeindehaus ein Spielkreis eingerichtet.

Da die jungen Familien für ihre Kleinkinder keinen Platz im Kindergarten fanden, suchten sie einen Raum und eine Betreuung für ihre Kinder. So konnten sie Frau Tulle, die im Herbst 1987 aus dem Kindergarten Riedelbach verabschiedet worden war, überreden, die Spielgruppe zu leiten. Zunächst übernahm die Volkshochschule die Einrichtung.

Da aber der Kostenplan zu hoch war, erklärte sich der damalige Pfarrer Heinrich Siebert bereit, im Namen der Kirche die Einrichtung zu führen. Durch fleißige Spenden wurde das nötigste an Spielmaterial angeschafft. Der Kindergarten Schmitten schenkte gebrauchte Stühle und Tische. Am Anfang brachten die Kinder ihr eigenes Spielzeug von Zuhause mit. Nach und nach konnte neues Spielmaterial gekauft werden, da die Eltern sehr spendenfreudig waren.alt

Familie Meckel aus Neuweilnau ermöglichte es durch gute Kontakte, dass die Firma „Schlapp Möbel“ kindgerechte neue Stühle und Tische spendierte. Nach und nach entwickelte sich im Gemeindehaus eine tolle Spielgruppe. Eine große Spende erhielt der Spielkreis dank der Familie Schneider von der Erbismühle. Die Krombacher Brauerei feierte 1995 im Sporthotel den Jahresabschluss und spendete den Erlös aus einer Tombola von 1.000 DM an den Spielkreis.
Die Zusammenarbeit zwischen den Eltern und Frau Tulle war sehr gut. Es wurden Sommerfeste, Nikolausfeiern, Ausflüge usw. veranstaltet. Nach 10 Jahren suchte Frau Tulle eine Nachfolgerin. Zu dieser Zeit hatte Frau Bärbel Balzer ihre beiden Mädchen in der Spielgruppe. Nach einigen Überredungskünsten übernahm sie die Spielgruppe – ein nahtloser Übergang. So ist der Spielkreis bis heute eine gelungene Einrichtung im Gemeindehaus.

Der Beginn einer bis heute sehr erlebnisreichen Zeit…
Zum festen Ritual des Spielkreises, so nannte sich die Kindergruppe im Laufe der Jahre, gehört neben dem „Freien Spiel“ das gemeinsame Frühstück.
In der Küche darf ein Kind die Kaffeemaschine anmachen und die anderen holen den Wagen mit dem Geschirr. Maltisch aufräumen, Tischdecke (aus Stoff, damit umgekippter Apfelsaft besser aufgesaugt wird) darauf legen; jedes Kind holt sich einen Teller und Becher, Hexenbilder aufstellen und Abfallkörbchen dazu.
Bevor die Brote, das Obst und all die anderen Leckereien gegessen werden, wird der Frühstücksreim „Morgens früh um sechs, kommt die kleine Hex“ gesprochen.
Bevor der Stuhlkreialts den Tagesablauf beendet, können sich die Kinder erneut dem „Freien Spiel“ widmen. Zum Spielen steht ihnen ein Bauteppich, Mal- und Puzzletisch sowie eine behagliche Leseecke zur Verfügung. Hier wird viel Zeit mit dem Vorlesen von Bilderbüchern und Fingerspielen verbracht. Das Kuscheln kommt natürlich auch nicht zu kurz. Den Jahreszeiten entsprechend gibt es verschiedene Bücher und Lieder.

Höhepunkt des Jahres sind das Kastaniensammeln und der Laternenumzug im Herbst sowie ein Eltern-Kind-Frühstück vor Weihnachten und den Sommerferien. Zu Ostern werden Osterkörbchen gesucht, und über das Jahr werden die Geburtstage der Kinder gefeiert.
Bei schönem Wetter geht es raus zum Spaziergang. Manchmal wird auch ein gemütliches Plätzchen zum Picknick aufgesucht. Der Besuch beim Glockenturm und ab und an ein kleines Eis bei „Hermanns“ bietet eine süße Abwechslung.       

Ein wichtiges Ziel der Arbeit mit den Kindern ist es, dass diese einen möglichst sanften Übergang von der häuslichen Fürsorge zur Fremdbetreuung erleben. Kinder fassen unterschiedlich schnell Vertrauen. Nach einer individuellen Eingewöhnungszeit bleiben die Kinder später allein im Spielkreis. Um die Trennung von den Eltern zu erleichtern, wird viel vorgelesen. Lieder und Fingerspiele lenken von Tränen ab. Bald fühlen sich die Mädchen und Jungen in unserer Gruppe sehr wohl. Diese sanfte Ablösung von den vertrauten Bezugspersonen kann später bei der Eingewöhnung im Kindergarten hilfreich sein. Im Spielkreis können die Kinder in einer kleinen Gruppe das Miteinander erleben und erproben.